
DFB Präsident Bernd Neuendorf und FLVW-Chef Manfred Schnieders im Austausch mit den Fußballschiedsrichtervertretern im HSK
Der SPD – Bundestagsabgeordnete für den HSK Dirk Wiese hatte das Treffen ermöglicht. In Eslohe-Wenholthausen trafen sich die Präsidenten – zwischen weiterer Termine - mit den Vertretern der Fußballschiedsrichter des HSK und Fußballkreis Arnsberg zu einem Gedankenaustausch.

Die Idee war Dirk Wiese gekommen, doch nach dem vom DFB propagierten „Jahr des Fußballschiedsrichters“ ein Gespräch mit den Präsidenten des DFB und FLVW und den Basisvertretern der Schiedsrichter im HSK zu organisieren und zu ermöglichen.

Es kam dem Gastgeber Dirk Wiese in der Gesprächsrunde entgegen, dass der DFB-Chef Bernd Neuendorf sofort zustimmte, als er vorschlug, in dem Treffen solle es keine Vorträge geben, sondern die Basis solle zu Wort kommen. Und die ließ sich nicht lange bitten….
„Warum gibt es zu jeder Saison die vielen neuen Bestimmungen zu den Fußballregeln? (Anmerkung eines Teilnehmers: Man hat den Eindruck, dass, wo die FIFA/IFAB tagt, es aufs Wetter ankommt und es danach viele Regeländerungen oder doch nicht so viele Änderungen für die Saison herauskommen). Was soll jetzt schon wieder eine „Blaue Karte“ im Spielbetrieb (Ist zurzeit kein Thema). Was ist mit der Einführung der Zeitstrafe im Seniorenbereich? (FLVW-Präsident Manfred Schnieders: Es läuft in einem Verband ein Test. Danach entscheiden wir, ob es für uns adäquat ist). Warum gibt es vor der Hallensaison kurzfristige Änderungen im Hallenregelwerk? (Anmerkung auch von ihm: Das wird sich ändern. Voraussichtlich wird es ab der Hallensaison 2024/2025 Bundeseinheitliche Hallenregeln geben). Ein anderer Teilnehmer: Es wäre einfach erfreulich – so auch die Meinung der Basis –, wenn mal Kontinuität im Spielbetrieb und Ruhe einkehren würde. Warum kommt man im Fußballbereich nicht dahin, wie es in anderen Sportarten an der Tagesordnung ist (z.B. im Handball), Schiedsrichterentscheidungen zu akzeptieren und dass es auf dem Weg dahin die entsprechenden Bestrafungen gibt? Weiter: Wann wird das Schiedsrichterprogramm in DFBnet erneuert, dass die Arbeit vielleicht weiter vereinfacht und man dadurch auch Mitarbeiter/--innen im Spielbetrieb gewinnen kann? Im Jahr 2023 wurden viele Referees gewonnen, die im Alter zwischen 13-16 Jahren sind. Kann der DFB mit den Verbänden nicht Vorschläge dazu mit ihren Fachleuten erarbeiten, dass die jungen Kolleginnen / Kollegen als Schiedsrichter erhalten bleiben? (Auch die Wünsche nahm der Präsident mit auf).

Kernpunkt weiterer Vorschläge und Diskussionen war der Bereich der Wertschätzung der Schiedsrichter. Gerade in den Vereinen / auf den Sportplätzen vor, während und nach dem Spielbetrieb fehlt es einfach daran gegenüber den Schiedsrichtern. Der SR/-in hat das Gefühl, das 5. Rad am Wagen zu sein. Aber selbst in Tätigkeiten, die auf DFB-Ebene liegen (Chaperon = Hilfstätigkeit von Schiedsrichtern im Dopingbereich) – fehlt die Wertschätzung. Hier wünsche man sich auch durch den DFB klare Anweisungen an die Vereine der höheren Ligen.
Man kam auch auf die Auswirkung der mangelnden Wertschätzung an der Basis weiter zu sprechen: Wenn wirklich die Wertschätzung für die ehrenamtliche Tätigkeit nicht wieder ermöglicht wird, werden sich immer weniger Sportler-/Sportlerinnen bereit erklären, die Tätigkeit des Schiedsrichters/Schiedsrichterin auszuüben.
Willi Pilger brachte es zum Abschluss dieser Diskussion zutreffend auf den Punkt, als er das Beispiel von einem Verein brachte, der mal wieder mit dem Referee nicht zufrieden war: Auf seine Frage, „Wie habt ihr gespielt? Kam die Antwort: 5:1 verloren..und…Wieviel davon kritische Tore durch den Schiedsrichter verursacht? Vereinsvertreter: Möglicherweise 1 Abseitstor! Seine Antwort: Dann seid doch zufrieden. Ihr hattet heute wenigstens noch EINEN neutralen Schiedsrichter, der das Spiel fast ideal geleitet hat. Was soll die Kritik?“.

Aber nicht nur Kritik musste sich Bernd Neuendorf anhören. Lob gab es uneingeschränkt von der Basis für die DFB-Aktion „Jahr des Schiedsrichters“. Auch wenn nicht im HSK die Highlights der Aktion waren, wurde man an der Basis auf die Fußballschiedsrichter aufmerksam gemacht. Allein dadurch konnten doch einige Schiedsrichterinnen/Schiedsrichter für die Anwärterlehrgänge gewonnen werden.
Zum Abschluss bedankten sich der Gastgeber Dirk Wiese, der auch nochmals betonte, wie die Politik gerade die ehrenamtliche Arbeit im Sportbereich schätzen würde bei den Präsidenten und den Vertretern der Fußballschiedsrichter / Fußballschiedsrichterinnen für die lebhafte Diskussion und man hoffe, einerseits informiert zu haben aber auch, dass die Präsidenten einige Dinge mit nach Frankfurt / Kaiserau nehmen könnten.
